Totenwaschung - Totenfürsorge
Totenwaschung – Totenfürsorge
Es ist mir sehr wichtig, Ihnen als Angehörigen, als Angehörige den Abschied von einer verstorbenen Person zu erleichtern. Den Toten mit einer Waschung einen letzten Liebesdienst zu erweisen, ist mir eine Ehre und kommt von Herzen.
Die Zeremonie der Totenwaschung kann an unterschiedlichen Orten stattfinden. Das kann das Sterbezimmer sein, im Pflegeheim, in Krankenhäusern (- dort gibt es oftmals Abschiedsräume), in Friedhofsräumen oder einem anderen Ort. Mit meinen Kolleginnen sorge ich für den geschützten Raum und die Intimität, die es braucht, damit Sie alle Schritte gehen können, die für Sie richtig sind.
Das Wunder, das sich immer wieder entfaltet wenn wir bei den Toten sind, sie liebevoll und vorsichtig berühren, sie waschen und kleiden, wenn sie sich immer weiter in den Tod hinein entspannen, lässt alle, die das erleben dürfen, ehrfürchtig innehalten und einen umfassenden Frieden empfinden.
Die Totenwaschung ist ein altes Ritual.
Hygiene steht hierbei nicht an erster Stelle. Vielmehr ist diese Waschung eine Ehrung des Körpers, der einmal ein „Zuhause“ war.
Die möglichen Spuren von Krankheit, Schmerz und Leid werden mit warmen Händen und feuchten Waschlappen vorsichtig abgewaschen, der Körper wird mit duftenden Ölen gesalbt und mit liebevoller Fürsorge umhüllt und anschließend gekleidet – mit der Lieblingskleidung, einem Festtagsgewand oder mit einem schlichten Totenhemd.
Wir unterstützen Sie dabei, mögliche Berührungsängste im Umgang mit den Verstorbenen abzubauen. Am Tod ist nichts gefährlich und der liebevolle Blick auf die Toten lässt uns gewahr werden, dass der verstorbene Mensch mit der ganz eigenen Würde immer noch zugegen ist.
Wenn Sie selbst waschen möchten, kann das eine Handlung sein, die Ihnen bei Ihrem Abschied hilft und gut tut.
Sie entscheiden, was Sie tun möchten: Beim Ankleiden und achtsamen Versorgen der verstorbenen Person dabei sein, aktiv mithelfen oder dies ganz in unsere Hände legen und erst nach der Versorgung am offenen Sarg Abschied nehmen und die würdevolle Ausstrahlung der verstorbenen Person erfahren.
Alles ist richtig.
Gerne können Sie Weggeschenke mit in den Sarg legen: ein Bild, ein Brief, natürlich Blumen oder auch ein Kuscheltier, ein Lieblingsbuch, duftende Kräuter oder das Tagebuch. Es gibt nur ganz wenige Dinge, die nicht in einen Sarg dürfen.